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Aktfotografie Serie: feel – Einsamkeit

Die konzeptionelle Aktfotografie Serie (fine-art nude) „Feel“ Thematisiert; Einsamkeit, Kälte mit sich verloren sein.
Styling von 4shadesofhoernchen und als Modell stand die gute Eelin Stefansson zur Verfügung.

Fine art nude series in cooperation with 4shadesofhoernchen and Eelin Stefansson

Einsamkeit bezeichnet meist die Empfindung, von anderen Menschen getrennt und abgeschieden zu sein, aber gilt auch als Sammelbegriff für besonders dünn besiedelte und meist abgelegene Gegenden.[1] Oft wird mit Einsamkeit eine negativ konnotierte Normabweichung oder ein Mangel verbunden, mitunter werden damit aber auch positive Aspekte in Zusammenhang gebracht, beispielsweise im Sinne einer geistigen Erholungsstrategie, die Gedanken ordnen oder Kreativität entwickeln bzw. fördern kann.

n der Sozialpsychologie wird Einsamkeit entweder als Synonym für soziale Isolation verwendet oder als die Bezeichnung der subjektiven Auffassung, an einer ‚sozialen Isolation‘ (= Mangel an sozialen Kontakten) zu leiden – unabhängig davon, ob ein solcher Mangel intersubjektiv nachvollziehbar ist oder nicht. In begrifflicher Hinsicht muss man vom „Einsamsein“ das häufig verwechselte „Alleinsein“ trennen – während Einsamkeit ein unangenehmes Gefühl ist (subjektive Komponente), bezieht sich „allein“ nur auf eine Zustandsbeschreibung (objektive Komponente). Dieser Zustand kann auch durchaus angenehm sein, weil der Mensch seiner Natur nach nicht nur nach sozialen Kontakten und sozialer Einbindung sucht, sondern auch nach Unabhängigkeit – „einsam“ ist dagegen ein ausschließlich negativ konnotierter Begriff. Wichard Puls (siehe Literatur), der in seiner Arbeit den Verursachungsprozess von sozialer Isolation nachzeichnet, versteht unter Einsamkeit das subjektive Innewerden sozialer Isolation. Für ihn stellen Einsamkeitsgefühle die Vorstufe zu Depression und negativen Bewältigungsstrategien wie Alkoholismus dar; zudem wirken sie in einer Rückkopplungsbeziehung verstärkend auf solche Faktoren ein, die die soziale Isolation (als Vorstufe zur Einsamkeit) weiter verfestigen.

Puls zufolge ist ein sogenanntes „interaktives Dilemma der Einsamkeit“ zu beobachten: Ob gewollt oder nicht, bilden sich unter dem Einfluss der Einsamkeit soziale Einstellungen, Verhaltensweisen und Gefühle heraus, die vom gesellschaftlichen Standard abweichen. Beim Versuch, eine Beziehung zu einem anderen Menschen aufzubauen, erweist sich dies als in doppelter Hinsicht fatal:

  • Zum einen neigen einsame Personen formal zu einem selbstbezogenen Kommunikationsstil und gehen in unzureichendem Maße auf die kommunikativen Bedürfnisse ihres Gegenübers ein.
  • Zum anderen vertreten sie inhaltlich häufig Einstellungen zum gesellschaftlichen Miteinander, die vom Standpunkt der Normalität aus betrachtet als destruktiv oder zynisch erscheinen können. Dies wiederum verhindert, dass es im Verlauf der Kommunikation zum Aufbau von Sympathie und Attraktion kommt, da die hierfür erforderliche Ähnlichkeit in zentralen Einstellungen der Kommunikationspartner nicht gegeben ist.

Seine Einsamkeit, sein „Anderssein“ oder Abgeschiedensein von anderen Menschen, im positiven Sinn zu akzeptieren – auch wenn Einsamkeit für die meisten Menschen üblicherweise schmerzhaft ist –, anstatt sich ein negatives Bild des Einsam- und Anderssein einreden zu lassen, ist ein wichtiger Schritt, mit Einsamkeit und dem damit verbundenen Schmerz fertigwerden zu können (siehe BewältigungsstrategieStressmanagement).

Ob und in welcher Form eine langfristig isolierte Lebensart möglich ist, hängt in hohem Maße von dem Menschen, aber auch von der Gesellschaft und somit von der Zeitepoche ab. Während in früheren Jahrhunderten die Einbindung des Einzelnen in die Gemeinschaft eine Selbstverständlichkeit war, hat sich dieser Automatismus im Zuge der Industrialisierung teilweise aufgelöst. Die Möglichkeit von Einsamkeit hat somit den Prozess der Individualisierung zur Voraussetzung, den in seiner radikalen Form allein die westlichen Industriegesellschaften durchlaufen haben (sofern man Indien und andere Länder mitzählt, in denen die asketische Form der Einsamkeit heute noch vorkommt).

Sich vollständig freiwillig von der Gesellschaft abzukapseln bzw. unfreiwillig ausgegrenzt zu werden ist in den letzten Jahren in Japan zu einem weit verbreiteten Phänomen geworden, besonders unter Jugendlichen, die sich vom rigorosen Schulsystem (Wettbewerbsdruck), dem enormen Gruppenzwang und dem damit teilweise einhergehenden Mobbing überfordert fühlen. → Hikikomori.

Diese Form des radikalen Abkapselns von der Gesellschaft nimmt auch in vielen anderen Ländern zu und wird zum Beispiel als eine Form der gesellschaftlichen Revolution oder als eine psychische Krankheit betrachtet. In Großbritannien wird 2018 ein Ministerium für Einsamkeit eingerichtet[2].